so steht es oben in einem Artikel im Hamburger Abendblatt* vom 15.Dezember. Was ist das für eine App für unsere Stadt fragte ich mich?

Die Idee dahinter ist einfach und dank der Verbreitung von Smartphones gut umzusetzen. Jeder Bürger kann mit seinem Handy und dieser kostenlosen App die Stadt auf Missstände im Stadtgebiet hinweisen. Das kann alles sein was den Bürger so ärgert oder auffällt, also kaputte Spielplätze, Schlaglöcher oder andere Dinge wo man sich sagt, da sollte die Stadt von wissen und handeln. Klingt nach einem Gewinn für beide Seiten.

Soweit so gut die Idee. Nun das Aber, was im Artikel erst am Ende deutlich wird. Diese App gibt der Hersteller kostenlos her, aber die zugehörige Software ‚Verwaltungscockpit‘ für die Stadtverwaltung ist lizenzpflichtig. Die Stadt Norderstedt müsste diese Software also kaufen. Allerdings kann die Stadt nicht einfach so etwas kaufen, sie muss vergleichen und andere Angebote einholen bzw. eine Ausschreibung durchführen. Das dauert, kostet Zeit und Geld. Also hat Norderstedt das ‚Angebot‘ der Firma Axcentro aus Hamburg ablehnen müssen.

Axcentro wird nun ab Januar die App HalloHier! (typisch wieder nur für iPhone erhältlich) trotzdem für Norderstedt ohne das Stadtlogo und direktem Kontakt mit der Stadt Norderstedt verteilen. Die eingehenden Daten sollen dann ‚über die üblichen Meldewege in die Fachämter‘ gelangen. Der Stadtsprecher Herr Borchert konnte eine Bearbeitung solcher Art gelieferten Daten dagegen nicht zusichern.

Schade, dass auf solchen Wegen eine gute Idee kaputt geht. Wieso lassen nicht alle bundesdeutschen Gemeinden eine gemeinsame App einmal für alle erstellen? Die Kosten wären für die einzelne Kommune sicherlich sehr gering und der Bürger würde enger mit seiner Gemeinde kommunizieren können.
Aber das wird in unserem Land sehr lange dauern, bis da sich die Kommunen mal einig wären….wie gesagt, schade.

Nachtrag: Es gibt weitere Anbieter solcher ‚Bürger‘-Apps, die alle nach ähnlichen Prinzipien ihr Geld verdienen wollen. Das ist auch nicht schlimm, die Entwicklung, Pflege und der Betrieb kosten ja auch etwas.

*Keine Verlinkung in Hinblick auf das geplante Leistungsschutzrecht (LSR)

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  1. Hallo Herr Norbert Henz,

    danke sehr für den Artikel, den ich jedoch etwas ergänzen möchte. Als Prokurist der Firma Axcentro habe ich persönlich die Verhandlung mit der Stadt Norderstedt geführt und kann Ihnen versichern, dass die Darstellung seitens der Stadt nicht ganz richtig war.
    Da mein Vorgänger bei der Axentro aus Norderstedt kommt, hatte er angeregt, quasi als “Testläufer” unsere Software der Stadt Norderstedt kostenlos zu überlassen. Das bedeutet, dass sowohl die beiden Apps für iPhone und Android wie auch das Hosting für das Verwaltungs-Cockpit und das Fallmanagement von uns kostenlos angeboten wurde – übrigens nachträglich, nachdem anfangs von einer Zeit zwischen sechs und zwölf Monaten gesprochen wurde. Auf Nachfrage der Stadt haben wir dann einen Vertrag angeboten, bei dem wir sowohl das Hosting auf unbegrenzte Zeit wie auch die Apps kostenlos der Stadt Norderstedt überlassen hätten. Hätte sich Norderstedt für ein anderes Fallmanagement entschieden, hätten wir die Apps auch auf dieses System entsprechend umgestellt.
    Angesichts der Tatsache, dass wir die Stadt Norderstedt zwei mal geschult hatten und die speziellen Anforderungen Norderstedts mit ca. zehn Arbeitstagen umgesetzt haben, darunter alle Workflows der Verwaltung und der angeschlossenen Bereiche integriert hatten, ist uns die Absage zwei Tage vor dem Go-Live des Systems leider nicht erklärlich. Die Kostenfrage kann es nicht sein, da Norderstedt aus dem angedachten Testbetrieb und auch dem Produktivbetrieb jederzeit hätte aussteigen können – ohne Kosten.
    Falls Sie noch Fragen dazu haben, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
    Mit freundlichen Grüßen
    Axel Janssen
    Prokurist und Leiter Vertrieb & Marketing Axcentro GmbH

    1. Hallo Herr Janssen,
      vielen Dank für Ihren interessanten Kommentar!

      Warum nimmt die Stadt Ihr Angebot nicht an? Mit dem Wissen Ihrere Angaben verstehe ich es nicht. Wäre interessant dazu mal eine Antwort von der Stadtverwaltung zu hören. In dem mir, bis dato, nur bekannten, kurzen Artikel in der Norderstedter Zeitung gab es diesbezüglich jedenfalls keine Aussagen von der Stadt Norderstedt 🙁

      Oder hat die Stadt Norderstedt einfach nur kalte Füße vor der Menge möglichen Eingaben durch die App bekommen?
      Angst vor ihren Bürgern…schade, wo die Stadt doch ‚eine Idee voraus‘ sein möchte…

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