Gestern Abend war es dann soweit, das Bürgerforum zum ISEK (Integriertes Stadtentwicklungskonzept) fand im Plenarsaal des Norderstedter Rathauses statt. Ich hab mir die Mühe gemacht und bin da gewesen. Aber vorher ein paar Dinge im Vorfeld der Veranstaltung.

Wie ich schon schrieb, war die Veranstaltung schlecht bekannt gemacht worden. Es gab einen Artikel in der der Norderstedter Zeitung und nach Aussage von Herrn Bosse (Erster Stadtrat in Norderstedt) wurden 39.000 dieser Flyer (PDF) an die Haushalte der Stadt verteilt. Komisch nur das bei uns keiner im Kasten lag ???

Auch die Vorbereitung für die Bürger auf so eine Veranstaltung fand ich denkbar schlecht. Weder im Artikel, noch in Flyer oder im Netz sind konkretere Hinweise über den Inhalt der Veranstaltung zu bekommen gewesen. Das Thema ISEK wirkt auf der Webseite der Stadt auch sehr versteckt. Ein Teilnehmer berichtete mir sogar, dass die Links auf der Webseite der Stadt bis zum gestrigen Tage nicht funzten.

Ein Schelm wer dabei an Böses denkt! Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier bewusst versucht wird möglichst wenig Bürger zur Veranstaltung zu holen.

Das spiegelte sich dann auch an der Zahl der Teilnehmer wieder. Es waren überwiegend die älteren Mitbewohner anwesend und alle waren sich einig, dass die Jungend schlecht vertreten ist. Mit ein paar wenigen Leuten habe ich den Altersschnitt nach unten gerissen 😉

Es waren nach meiner Schätzung ca. 100 Personen anwesend. Dabei verteilten sich diese sehr unterschiedlich auf die einzelnen Stadtbereiche:

Welche Bedeutung hat das ISEK? Für die Stadt dient es der langfristigen und nachhaltigen Steuerung der städtischen Entwicklung. Daher hat die Stadt die Büros FIRU-mBH und BWW mit der Erstellung beauftragt. In einem Ablaufplan (PDF) sind die Stationen bis zur fertigen ISEK dargestellt. Man sieht darin, dass die Bürgerbeteiligung erst spät einsetzt und auch nur zwei Mal vorgesehen ist. Die eigentliche Arbeit erfolgt in Arbeitskreisen, die von den Büros, der Verwaltung und Interessengruppen besetzt sind. In meinen Augen ist es so fraglich, ob sich mit diesem Ablauf die Interessen der Bürger dann auch im ISEK wiederfinden. Aber da es das erste Mal überhaupt ist, muss man mitmachen. Sonst darf man sich hinterher nicht beschweren.

Gestern wurden, nach einer gewohnt ‚herzlichen‘ Begrüßung durch Herrn Bosse und einer Einführung in ISEK, dann Gruppen nach den Stadtteilen gebildet. Im Rahmen dieser Gruppen sollte dann jeder Bürger positive wie negative Punkte zu seinem Stadtteil aufschreiben. Diese Punkte wurden dann auf einer Stadtteilkarte markiert und in der gesamten Runde anschließend präsentiert und diskutiert. Leider versuchten einzelne Personen die Veranstaltung für Parteistreitigkeiten zu nutzen – das gehört aber in die Stadtvertretung und nicht in ein Bürgerforum. Zum Glück sah das die Mehrheit der Anwesenden auch so.

Für Garstedt konnte ich nur feststellen, dass es die langjährig bekannte Punkte (positiv: gute Lage, alles wichtige vorhanden, viel Grün … ; negativ: sehr viel Verkehr, Brachflächen Herold Center, geplanter Festplatz, Straßenbau …) waren die immer wieder genannt wurden. Das sollte für die Stadt also nichts neues sein, allerdings bezweifle ich das die Stadt mit neuen Lösungen diese Punkte nach der Erstellung des ISEK auch angehen wird.

Die Ergebnisse des Bürgerforums sollen veröffentlicht werden. Mal sehen wann und wo diese Ergebnisse dann zu bekommen sind.

Im Grunde gefällt mir diese Rückkopplung bei den Bürgern. Allerdings sollten dann die Stadt auf eine rege Beteiligung aller möglichst vieler Bürger Wert legen. Also die Möglichkeiten dazu besser bekannt machen und im Vorwege auch entsprechend umfangreiche Hintergrundinformationen zur Verfügung stellen.

Richtig gut würde ISEK, wenn sich die Stadt zu einer modernen, durchgehenden Art der Beteiligung via Internet entschlossen hätte. Was hätte man da alles machen können in Form von Blogs, Foren und Webseiten. Während der gesamten Erstellung des ISEK hätten die Bürger dabei sein können.

So aber habe ich wie bereits gesagt den Eindruck, dass die Bürgerbeteiligung für die Stadt eine Alibi- oder Pflichtübung war. Man hat kein Interesse an unserer Meinung! Eine typische Politikposse aus Norderstedt.

Schade, hätte Norderstedt damit doch ein deutliches Zeichen setzen können. Getreu seinem Motto ‚Norderstedt eine Idee voraus …‘. Werte Herrn Bosse und Grote, trauen sie ihren Bürgern doch einfach mal etwas mehr zu!

Für Interessierte seien hier noch die Stellen in der Verwaltung zum Thema ISEK genannt:

Anschrift:
Stadt Norderstedt
-Fachbereich Planung-
Rathausallee 50
22846 Norderstedt

Ansprechpartner:
Herr Hoerauf: Zimmer 229, Tel.: 535 95 – 285
Herr Kremer-Cymbala: Zimmer 229, Tel.: 535 95 – 229

Telefax: 040/53595-610
E-Mail: stadtplanung@norderstedt.de

Oberbürgermeister der Stadt Norderstedt
Für Terminvereinbarungen wenden Sie sich bitte an Frau Radtke oder Frau Rothe
Ansprechpartner: Herr Oberbürgermeister Grote
Telefonnummer:
53595-306
E-Mail:
ob@norderstedt.de

Erster Stadtrat

Baudezernat, Ordnungsrecht und Umwelt
Für Terminvereinbarungen wenden Sie sich bitte an Frau Tagge
Ansprechpartner: Herr Bosse
Tel.: 53595-212

E-Mail: ersterstadtrat@norderstedt.de

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