Am 24. April 2016 dürfen wir in Norderstedt den Oberbürgermeister für die nächsten sechs Jahre wählen. Aber was ist das für eine Wahl?

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Einziger Kandidat bis jetzt, ist der aktuelle Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote (CDU). Seit 1998 ist er der Amtsinhaber und schon jetzt der Dienstälteste Bürgermeister den Norderstedt je hatte. Es wäre seine vierte Amtszeit. Auf seiner Wahlseite Grote 2016 wirbt er um unsere Stimmen bei der kommenden Oberbürgermeisterwahl und geht auch darauf ein, dass er wohl einziger Kandidat sein wird.

Die SPD hat schon letztes Jahr im Rahmen einer Mitgliederversammlung beschlossen, keinen eigenen Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl aufzustellen. Bei den Grünen überlegt man immer noch, ob man einen Kandidaten aufstellt. Der Fraktionschef der WiN, attestiert dem Amtsinhaber grundsätzlich gute Arbeit, stellt aber auch keinen Gegenkandidaten. Von der FDP habe ich gleich gar keine Aussage dazu gefunden. Was für ein Armutszeugnis für die Demokratie in Norderstedt!
By the way, die Webseiten aller Norderstedter Parteien sind denkbar schlecht gepflegt, die Aktualität ist grauenhaft, brrrr.

Stellt sich die Frage, zur Wahl hin gehen oder nicht? Für seine Anhänger ist diese Entscheidung einfach. Aber was ist mit all denen Norderstedtern, die nicht mit dem Oberbürgermeister einverstanden sind? Für Grote stimmen will man ja nicht, also eine ungültige Stimme abgeben? Denn ein ‚dagegen‘ wird es wohl kaum auf dem Stimmzettel geben. Wie drückt man seine Unzufriedenheit mit Herrn Grote am Besten aus? Nicht zur Wahl gehen ist für mein Demokratieverständnis keine richtige Option. Für mich ist diese Wahl nun bereits eine schwierige Entscheidung.

Nun mag man von Herrn Grote und seiner Arbeit halten was man will, aber diese ‚Wahl‘ empfinde ich als Norderstedter als reine Farce und für Herrn Grote wird diese ‚Wahl‘ hoffentlich auch einen schalen Beigeschmack haben. Die Wahlbeteiligung wird, gegenüber der letzten Wahl von 43%, sicherlich noch einmal niedriger ausfallen.
Schämen sollten sich die anderen Ortsparteien, aber von dem Klüngel im Stadtparlament sind wir Norderstedter sowieso einiges gewohnt. Frischer Wind ist selbst durch den Einzug der WiN-Fraktion dort nicht eingekehrt.

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